Mein/dein Himmelreich, feurigheiß und schaurigkalt, wird unser sein - versprochen!
***gewidmet Esiri Agboje 24.07.1975/16.11.2016***

Donnerstag, 24. April 2008

Gerechtigkeit, Ehrlichkeit und dann ist da ja auch noch die Seele

Ist da überhaupt noch der Käfig, oder habe ich mir auch den nur selbst gemacht? Ist die Auflösung vielleicht schon, von mir unbemerkt, geschehen und ich stehe daher vor Trümmern, die sich so direkt nicht zuordnen lassen?
Ich denke in letzter Zeit viel mehr darüber nach, wer, was, wie ich bin. Vordergründig war bisher immer ein "Wie soll es, wie soll ich sein?"
Zum Glück weiß ich nun, dass es auch daran lag, dass ich so unzufrieden war, dass deswegen die innere Ruhe einfach nicht zurück kommen wollte... So langsam spüre ich sie wieder leise in mir.

Es kommt mir jetzt wie Verblendung vor... Schmid schreibt in "Mit sich selbst befreundet sein - Von der Lebenskunst im Umgang mit sich selbst", dass alle Teile des Selbst zu ihrem Recht kommen müssen, dass erst einmal eine "innere Gerechtigkeit" an den Tag gelegt werden muss, bevor "äußere Gerechtigkeit" überhaupt erst lebbar wird es nicht nur bei einem heiseren, endlosen Schrei danach bleiben soll... Auch die nicht so positiven Teile des Selbst gehören dazu, davon trennen kann man sich nicht. Versucht man sie zu ignorieren, werden die inneren Schreie nach Gerechtigkeit immer lauter, bis sie irgendwann so laut sind, dass man die lang vermisste, innere Ruhe einfach nur nicht mehr "hören" kann...

Gerechtigkeit war mir immer schon sehr wichtig... Ich wollte mich einfach nie damit abfinden, dass die heutige Gesellschaft Ungerechtigkeit geradezu "subventioniert"... Auch heute denke ich immer noch, dass Resignation keine Lösung ist. Jedoch bemerke ich immer wieder wie sehr die Menschen durch Medien, durch regelrechte Propaganda gesteuert werden.

Was ist Gerechtigkeit denn heute noch? In den Köpfen der meisten Menschen hat sie doch keinerlei Stellenwert mehr... Ich mein, wenn es nicht gerade die eigenen Art zu leben beeinflusst, dann ist doch heute egal, ob 1000e Menschen in den so genannten "3te Welt Ländern" stündlich verhungern...

"Solidarität ist längst nur noch ein Wort" um es mit Betontod zu sagen...

Ich finde es wirklich erschreckend, dass das Interesse am Leben anderer Menschen so gering zu sein scheint. Warum bekommt die "westlich Welt" zB nun erst überhaupt mit, dass hier das Essen anderer "verfahren" wird? Erst jetzt, wo bereits Unruhen und Proteste im vollen Gange sind, ein gewisser Höhepunkt dieser Misere also bereits erreicht ist?! Das ist doch wirklich ein Zeichen für verdammt beschissene, unzureichende Berichterstattung... Jedoch ist es logisch, denn Geld bringen natürlich eher Bilder, wie die des 11. Septembers...

Da war die "Solidarität" mal wieder riesig und ich saß schon damals in der Schule und habe den Aufstand nicht verstanden. Täglich sterben mehr Menschen in Afrika, da gibt’s schließlich auch keine Schweigeminuten.
Ja, falsche Propaganda tut ihre Wirkung... Bis heute wird Angstmache betrieben, Videos eines BinLaden der Angriffe auf Europa in Aussicht stellt und sofort wieder die Schreie der aufnahmewilligen, Hintergrund-scheuen, "normalen" Menschen nach Rettung, vor dem bösen Feind wach gerufen werden.
Ein Spiel mit dem Leben, gespielt von den Mächtigsten der Mächtigen... Die Medien als der liebste Spielpartner... (Verweis an dieser Stelle natürlich noch einmal zum Film Zeitgeist)

Hmm... Wie komme ich nun halbwegs elegant vom Großen, zurück zu den kleinen (Un-)Gerechtigkeiten meines Selbst...
Die meiste meiner Zeit verwende ich derzeit darauf, herauszufinden, wie ich auch zB den Depressionen gerecht werd kann. Das Schreiben wird mir dabei wieder immer mehr behilflich und alleine das ist ein wirklich wahnsinnig großes Glück! Denn trotz aller Gedanken, in denen natürlicherweise ich der Mittelpunkt war, hatte ich mich bis vor Kurzem irgendwie "aus den Augen verloren", konnte zwar klare Gedanken fassen, doch waren die jeweiligen Zusammenhänge verschwommen, kaum bis gar nicht auszumachen.

Wilhelm Schmid konnte mir bisher schon wirklich sehr helfen, er hat mir sozusagen das Tuch zum Säubern der Brille gegeben und sogar noch den Tipp nicht vergessen, vorsichtig zu säubern, da die Augen sich auch an ein sauberes Bild erst einmal gewöhnen müssen.

Sich selbst gegenüber gerecht und vor allem auch ehrlich zu sein ist hart, aber ich denke, wie eigentlich alles andere auch, eine Sache der Gewöhnung... Nie hätte ich jedoch gedacht, dass ich bisher so wenig gerecht und ehrlich war. Hatte ich doch wirklich mich so erfolgreich belogen, dass eine "Enttarnung meiner Selbst" eher einer Lüge gleich kam... Es konnte einfach nicht wahr sein, dass ich so gemein und unfair war, ohne auch nur den Gedanken daran, es mir dann auch wirklich einzugestehen. Ich merke immer noch, dass dies nicht vollkommen überwunden ist, aber ein großer Schritt ist schon getan...

So, das sollte dann nun eigentlich erst einmal reichen für heut... Schon sehr angenehm, wenn man mit dem netten PocketPC auch während der Arbeitszeit Blogeinträge verfassen und auch gleich posten kann, sonst hält einen der überall präsente Webfilter sehr gut von Aktivitäten solcher Art ab...
Leider hat sich nämlich bei meiner persönlichen Auslastung hier nichts geändert, es ist immer noch sterbenslangweilig und man muss sich selbst andere Möglichkeiten der Beschäftigung suchen, wenn man nicht wirklich Nah-Tod-Erfahrungen erleben möchte...

*grins* Das bringt mir doch gleich den gestrigen Gedankenaustausch mit einem Arbeitskollegen und Freund wieder ins Bewusstsein... Wir haben uns nämlich über Dinge, ähnlich den
Nah-Tod-Erfahrungen unterhalten... Das die Seele, oder eben der Astralkörper bewußt im Zustand des Traumes aus dem eigentlichen Körper, der "weltlichen Hülle" austreten und auf "Seelenreise" gehen kann. Diese Idee kommt aus einem Buch, das auf eben solchen Erfahrungen eines todkranken Menschen und seinen Notizen beruht.

Meiner Ansicht nach, ist die Seele jedoch zu den Zeiten, in denen sie in den verschiedenen Menschen, den verschiedenen Leben verweilt, auf ihrer eigentlichen "Seelenreise"... Ende und Anfang können dabei nicht definiert werden, da sie höchstwahrscheinlich gar nicht weltlich sind...
Die verschiedenen Stufen der Intelligenz sind meinem "Glauben" nach Zeichen für das Alter der jeweiligen Seele... Jedes Leben, jedes Menschenschicksal, vielleicht auch das der Tiere, ist ein kleiner Teil der eben angesprochenen Reise. Die Selbsttötung (Mord, kann es dem Wortsinne nach nämlich nie sein) des einen Menschen, sehe ich als Ursache für die Sicherheit eines anderen Menschen, diese Möglichkeit, denn als nichts anderes sollte es gesehen werden, aus voller Überzeugung zu negieren.
Das aber die Seele aus dem Körper austreten kann, hat wohl jeder Mensch auf irgendeine Weise bereits erfahren... Ich denke also auch, dass es möglich ist dies zu trainieren, mit viel Übung zu einem Ziel zu kommen, das wahrscheinlich einer Reise durch Zeit und Raum, vollkommen ungestört durch weltliche Grenzen, bedeutet.

Vielleicht ist ja meine Seele auch nun schon bereit für solche Art von Erfahrung, vielleicht sind es ja die "Seelenflügel", die so merklich flattern...

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