Mein/dein Himmelreich, feurigheiß und schaurigkalt, wird unser sein - versprochen!
***gewidmet Esiri Agboje 24.07.1975/16.11.2016***

Montag, 9. Mai 2011

unverzeihlich...

Was ist das überhaupt? - Unverzeihlich - Keine Verzeihung...

Verzeihung: "Vergebung (alternativ auch: Verzeihung) ist ein Schlüsselbegriff des Christentums und zählt auch zu den menschlichen Tugenden. Eine besondere, offizielle Art und Weise der Vergebung ist die Begnadigung. Ein verwandter Begriff zur Vergebung ist die Versöhnung." (wikipedia)

Versöhnen sich zwei Menschen, sieht der eine seine Sünden ein und der andere spricht den Sünder von seiner Schuld frei.
Dem Sünder muss zum Tatzeitpunkt noch nicht einmal bewusst gewesen sein, dass er etwas "Böses" machte, bzw. es war ihm egal, ob er das Opfer dadurch schädigte. In dem Moment der Versöhnung sind die vorherigen Motive aber nichtig, es geht nicht mehr darum, ob richtig oder falsch, die Schuld ist vergolten, die Erfahrung wird archiviert...
Der andere wiederum wird die Tat zunächst mit negativen Gefühlen in Verbindung bringen. Ist aber zum zeitpunkt der Versöhnung wieder soweit im Reinen mit dem Ganzen, dass es ihm egal war, ob es zunächst schlimm für ihn aussah, oder er sogar von Anfang an keinen Anstoß an dem gefunden hat und somit seine Versöhnung eine Gleichstellung mit dem vermeintlichen Sünder bedeutet.

Was ändert sich also bei einer Versöhnung?
Nur die Ansicht, wenn überhaupt - und ist es nicht so, dass Ansichten, genau wie der Geschmack, unstreitbar sind... kaum änderbar... wenn, dann nur durch gute Argumente, geparrt mit passenden neuen und eigenen Erfahrungen?
Auch andersherum ist es doch bezeichnend, dass die Mutter verzeihend dem liebenswürdigen Sohn gegenüber gestimmt ist, obwohl dieser soeben Frau und Kind ermordet hat... Sie kann doch nicht diese neue Schuld den vielen gemachten Erfahrungen mit ihrem Sohn vorziehen - so schnell ändern sich Ansichten einfach nicht...

Wenn dann ein Mensch etwas als unverzeihlich betitelt, ist er dann nicht der Starrkopf, der keine andere Ansicht zulässt?
Und ist nicht eben solch ein Starrkopf nur zu bedauern, weil er doch auch sonst kaum eine Veränderung im Denken, Handeln und Fühlen zulassen wird und damit sein Leben arm und wertlos erscheinen muss?
Möchte ich also Verzeihung von Menschen, die mir etwas gar nicht verzeihen wollen, bzw. die auch nur in Erwägung ziehen eine gemachte Erfahrung für ewig so stehen zu lassen, ohne auch nur die Möglichkeit der Änderung in Betracht zu ziehen? So können noch nicht einmal Missverständnisse, die im Vorbeigehen passierten ausgeräumt werden - gute Erfahrungen, werden zu schlechten, da sie nie die Chance hatten sich zu erklären...

Mein Gefühl sagt mir, ich muss nicht kämpfen um diese Seelen, denn sie sind es nicht wert... Offene Herzen sind es, die im Laufe der Zeit an Leben gewinnen und nicht verschlossen und leer immer mehr verkümmern, bis sie schließlich zu Staub zerfallen...
Mein Leben soll geprägt von der Blüte des Lebens und nicht vom Zerfall des Todes sein... Deswegen bin ich doch auch irgendwann ma Goth geworden... "Seht her, ich lebe den Tod, denn er ist nicht Zerfall, sondern der Höhepunkt des Lebens. Nicht verleugnen - lieben!" ;)